Modul 1 - Einführung
Einführung
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Nun aber mal im Ernst: Was sind die Hintergründe des Jemen-Konflikts? Und welchen Mehrwert hat diese eLearning Plattform?
Seit Beginn des Jemen-Konfliktes hat sich die humanitäre Lage in der Region drastisch verschlechtert. Von den 29 Millionen Einwohnern des Landes, gelten 3,65 Millionen als sogenannte "Binnenflüchtlinge". Des Weiteren haben circa 20 Millionen Menschen im Jemen keinen sicheren Zugang zu Nahrung, sodass in etwa 14 Millionen Menschen von Hunger bedroht sind. Der seit 2015 tobende Mehrfrontenkrieg ist neben Leid auch von einer großen Anzahl an Akteuren geprägt, welche jeweils verschiedene Ziele verfolgen. Eine politische Lösung scheint aufgrund der hier vorliegenden Verflechtung an Interessen somit immer unwahrscheinlicher [1].
Diese eLearning Plattform beschäftigt sich mit dem Jemen-Konflikt anhand verschiedener Perspektiven und Analyseebenen, welche in den folgenden Modulen widergespiegelt werden. Auf die Module selbst, was sie konkret thematiseren, wird in dieser Einführung später noch näher eingegangen. Dieses Modul gibt hingegen einen ersten groben Überblick bezüglich des Jemen Konfliktes mit Blick auf die Historie, den im Seminar behandelten lokalen Perspektiven, dem genauen Aufbau des Seminars sowie dem Aufbau der eLearning Plattform.[2]
Diese eLearning Plattform beschäftigt sich mit dem Jemen-Konflikt anhand verschiedener Perspektiven und Analyseebenen, welche in den folgenden Modulen widergespiegelt werden. Auf die Module selbst, was sie konkret thematiseren, wird in dieser Einführung später noch näher eingegangen. Dieses Modul gibt hingegen einen ersten groben Überblick bezüglich des Jemen Konfliktes mit Blick auf die Historie, den im Seminar behandelten lokalen Perspektiven, dem genauen Aufbau des Seminars sowie dem Aufbau der eLearning Plattform.[2]
Landkarte Jemens aus religiöser Perspektive (Aus dem Summary des standortübergreifenden Ringseminars)
Historischer Überblick
In seiner heutigen Form besteht der Jemen seit dem 22. Mai 1990, dem sogenannten "Tag der Vereinigung". Genauer gesagt wurden hierbei die "Jemenitische Arabische Republik" im Norden und die "Demokratische Volksrepublik Jemen" im Süden des Landes zusammengeführt. Die Entwicklung beider Landesteile war über die Jahrzehnte davor jedoch sehr unterschiedlich verlaufen. Während der Norden zeitweise unter Einfluss Saudi-Arabiens stand, machte sich der Süden in den 60er Jahren von Großbritannien unabhängig und galt schon bald als ein Verbündeter der sozialistischen Staaten. In den darauffolgenden Jahren sollte es immer wieder zu Unabhängigkeitsversuchen innerhalb des Jemen kommen, woraus unter anderem im Jahr 2007 das "Southern Movement" im Süden hervorging. In diesem Zeitraum von den Jahren 1990 bis 2012 war Ali Abdullah Saleh Präsident der geeinten jemenitischen Republik.
Als einer der Hintergründe für den aktuellen Konflikt im Jemen, wird der politische Umbruch im Zuge des arabischen Frühlings und die dadurch im Land entstandenen Proteste gesehen. Zu dem damaligen Zeitpunkt wurden vor allem Stimmen innerhalb der Bevölkerung gegen Präsident Saleh laut. Unter der Vermittlung der Golfkooperations-Initiative trat Präsident Saleh zurück, sodass im Februar 2012 sein Stellvertreter Abdrabbuh Mansur Hadi als Übergangspräsident die Regierungsgeschäfte übernahm. Die von der GKR-Initiative beschlossenen Reformen sollten dabei helfen, die im Zuge der Proteste entstandenen Gräben in der Bevölkerung zu überwinden. Das Problem der Reformen bestand jedoch darin, dass neu entstandene politische Kräfte, wie beispielsweise die Huthis, nicht in den Reformprozess eingebunden wurden. Als Folge dessen blieben Teile der alten Elite weiterhin an der Macht, wodurch viele Versprechungen wie zum Beispiel der Abbau von Korruption nicht umgesetzt wurden. Daraus folgte, dass die Regierung in kürzester Zeit stark an Vertrauen verlor, wodurch die neuen politischen Kräfte einen Aufschwung erlebten. Eine neue Stufe der Eskalation wurde im September 2014 erreicht, als die Huthi-Rebellen mit dem ehemaligen Präsidenten Saleh zusammen die Stadt Sanaa einnahmen. Nach der Flucht von Hadhi nach Aden marschierten die Hudhis ebenfalls in die Stadt, worauf Saudi-Arabien sich somit aktiv am Konflikt beteiligte.[3]
Die wichtigsten Koalitionsparteien im heutigen Konflikt sind demnach die Huthi-Rebellen sowie die international anerkannte Regierung Jemens. Die Huthi-Rebellen kontrollieren seit 2014 die Hauptstadt des Landes sowie weite Teile im Norden des Landes. Zudem hält sich der Präsident der international anerkannten Regierung Jemens im Exil in Saudi-Arabien auf. Seine Bemühungen die Macht im Jemen wieder zu erlangen, wird durch eine saudi-arabisch geführte Koalition unterstützt. Das Eingreifen der Koalition wird durch die Resolution 2216 des UN-Sicherheitsrates legitimiert[4]
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Als einer der Hintergründe für den aktuellen Konflikt im Jemen, wird der politische Umbruch im Zuge des arabischen Frühlings und die dadurch im Land entstandenen Proteste gesehen. Zu dem damaligen Zeitpunkt wurden vor allem Stimmen innerhalb der Bevölkerung gegen Präsident Saleh laut. Unter der Vermittlung der Golfkooperations-Initiative trat Präsident Saleh zurück, sodass im Februar 2012 sein Stellvertreter Abdrabbuh Mansur Hadi als Übergangspräsident die Regierungsgeschäfte übernahm. Die von der GKR-Initiative beschlossenen Reformen sollten dabei helfen, die im Zuge der Proteste entstandenen Gräben in der Bevölkerung zu überwinden. Das Problem der Reformen bestand jedoch darin, dass neu entstandene politische Kräfte, wie beispielsweise die Huthis, nicht in den Reformprozess eingebunden wurden. Als Folge dessen blieben Teile der alten Elite weiterhin an der Macht, wodurch viele Versprechungen wie zum Beispiel der Abbau von Korruption nicht umgesetzt wurden. Daraus folgte, dass die Regierung in kürzester Zeit stark an Vertrauen verlor, wodurch die neuen politischen Kräfte einen Aufschwung erlebten. Eine neue Stufe der Eskalation wurde im September 2014 erreicht, als die Huthi-Rebellen mit dem ehemaligen Präsidenten Saleh zusammen die Stadt Sanaa einnahmen. Nach der Flucht von Hadhi nach Aden marschierten die Hudhis ebenfalls in die Stadt, worauf Saudi-Arabien sich somit aktiv am Konflikt beteiligte.[3]
Die wichtigsten Koalitionsparteien im heutigen Konflikt sind demnach die Huthi-Rebellen sowie die international anerkannte Regierung Jemens. Die Huthi-Rebellen kontrollieren seit 2014 die Hauptstadt des Landes sowie weite Teile im Norden des Landes. Zudem hält sich der Präsident der international anerkannten Regierung Jemens im Exil in Saudi-Arabien auf. Seine Bemühungen die Macht im Jemen wieder zu erlangen, wird durch eine saudi-arabisch geführte Koalition unterstützt. Das Eingreifen der Koalition wird durch die Resolution 2216 des UN-Sicherheitsrates legitimiert[4]
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[1] Heinze, Marie-Christine (20.5.2020): Jemen, Bundeszentrale für politische BIildung: www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54611/jemen.
[4] Schwerin, Ulrich von und Spalinger, Andrea (2020): Jemen, Neue Zürcher Zeitung: https://www.nzz.ch/international/jemen-die-hintergruende-des-buergerkriegs-ld.1556197#subtitle-warum-hat-saudiarabien-in-den-b-rgerkrieg-eingegriffen-second
[5] Vergleiche außerdem: AlDailami, Said (2019): Jemen. Der vergessene Krieg. München: Verlag C.H.Beck oHG.