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4 Zusammenfassung

Zusammenfassung, Quellen und weiterführende Literatur
Vor allem auf der Kommunikationsebene sieht Dr. Jüngling für eine Einhegung des Konflikts Nachholbedarf, etwa in Form eines respektvolleren und offeneren Diskurses. Problematisch erscheint jedoch der Umstand, dass momentan kein potentieller Ausgang des Konflikts absehbar ist, der nicht mindestens einen "Verlierer" provozieren würde. Umso wichtiger ist daher momentan primär das Ziel der Entwaffnung und Demilitarisierung in der Ostukraine, denn um den Konflikt um die Ukraine zu lösen, muss zunächst der Konflikt in der Ukraine gelöst werden.

Eine Deeskalation sollte daher aktuell das wegweisende Element in der Außenpolitik der beiden Konfliktparteien sein. Eine Problemlösung darf aufgrund unterschiedlicher Werte vor allem nicht auf emotionaler Ebene erfolgen. Beide Seiten versuchen bislang nämlich sowohl mit Hard Power[1] (etwa Absicherung der Grenzen) und Soft Power[2] (etwa sog. Smart Sanctions von EU Seite, siehe Dossier) eine Annäherung der Ukraine an den Westen entweder zu verhindern oder anzutreiben. Während die Weltgemeinschaft daher von einem Wiederausbruch des Kalten Krieges spricht, sollte der Primärfokus auf eine Einhaltung des Waffenstillstands liegen. Denn nur das kann zumindest kurzfristig zum Effekt führen, dass immerhin die Zahl der Opfer des Konflikts sinkt.
 
Ein Ausweg aus der Krise? [http://janson-karikatur.de/wp-content/uploads/2014/04/Ukraine-Konflikt-14-04-18-rgb.jpg]
Der Ukraine-Konflikt - Weitere Perspektiven
Zum Abschluss soll noch auf zwei Videos verwiesen werden, welche weitere Perspektiven auf den Konflikt in der Ukraine anbieten.

Im ersten Video von Fiona Breucker und Theresa Witt von der Universität Freiburg wird jeweils eine Studentin aus der Ukraine und ein Student aus Russland gefragt, wie sie den Ukraine-Konflikt wahrnehmen, wie sie ihn für sich deuten, inwiefern sie sich einen Friedensprozess vorstellen und wie das Verhalten der EU eingeschätzt werden kann.

Im zweiten Video fragen Studierende der Universität Mainz, Linda Balzerowski und Steven Nowak, Martin-Paul Buchholz (Universität Mainz), welche Rollen die ukrainische Kirche, die konfessionelle Spaltung der Nationalkirchen, die russische Kirche und die Rhetorik der Nationalkirchen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt spielen. Buchholz lebte in der Ukraine und befasst sich in seiner Doktorarbeit mit den ukrainischen Nationalkirchen und deren Sichtweise auf die europäische Annäherung des Landes.
Reflections on the Ukrainian conflict by Fiona Breucker & Theresa Witt
Interview mit Paul Buchholz interviewt von Linda Balzerowski und Steven Nowak

Weiterführende Literatur & nützliche Links
  • Briefing Paper zum Ukraine-Konflikt
    Das Briefing Paper diente im Rahmen des Ringseminars als zusammenfassendes Tool zur Wissenskontrolle und fasst die Inhalte des e-Learning Moduls kurz und prägnant zusammen.

  • Averre (2016): The Ukraine Conflict: Russia’s Challenge to European Security Governance
    This essay uses the concept of security governance to explore the implications of Russia’s intervention in Ukraine for the rules-based security order in Europe. It outlines key ideas in the literature about the post-Cold War European security order with respect to Russia’s role and examines Russian debates on the Ukraine conflict. It then investigates European institutions’ reaction to the conflict in order to understand to what extent Russia’s exclusion (as a result of the West’s policy of containment and deterrence) or self-exclusion now constitutes a structural factor in the security politics of the wider Europe. The essay concludes with the analysis of the challenges facing both Europe and Russia and considers the prospects for re-shaping this order to give meaning to partnership and shared security governance.

  • Schubert/Templin (2015): Dreizack und Roter Stern. Geschichtspolitik und historisches Gedächtnis in der Ukraine
    Worin wurzelt der Konflikt in der Ukraine? Welche ethnischen, religiösen oder kulturellen Prägungen aus ihrer Vergangenheit und der ihrer Nachbarn wirken fort? Wie legen die verschiedenen Akteure das historische Erbe aus? Christiane Schubert und Wolfgang Templin verbinden in ihrer Darstellung wissenschaftliche Expertise mit langjährigen persönlichen Erfahrungen.

  • Schaeffer (2015): Ukraine. Reportagen aus einem Land im Aufbruch
    Der Konflikt in der Ukraine bestimmt unsere Wahrnehmung. Berichte und Reportagen haben oft nur die Kampfhandlungen im Blick und blenden die Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Kultur der Ukraine aus. Ute Schaeffer zeichnet in ihren Reportagen ein vielschichtiges Bild des Landes und seiner Entwicklungen in den vergangenen Jahren.
Interesse geweckt?
Wenn Sie das Thema "Der Ukraine-Konflikt" interessiert haben sollte, können Sie sich ebenfalls das e-Learning Modul zum Thema "Verhältnis der EU zu Russland und den USA" ansehen. Hier geht es vertieft um die brüchig gewordene Dreiecksbeziehung zwischen der EU und den beiden Supermächten Russland und USA und inwiefern sich diese Beziehungen auf den Frieden in der EU auswirkt.

Modul: Das Verhältnis der EU zu Russland und den USA

Beteiligte Personen an diesem e-Learning Modul
Erstellung e-Learning-Modul:
Jan Martyniak (Uni Freiburg)

Peer für das e-Learning Modul:
Markus Töws (Uni Freiburg)

Dossier (Konflikt- und Gefährdungsanalyse):
Michael Boronjek (Uni Düsseldorf), Julie Friedrich (Uni Mainz), Sebastian Gschrey (Uni Tübingen), Konstantin Jannone (Uni Hamburg), Dominic Preißner (Uni Freiburg), Maximilian Reinold (Uni Hamburg)

Analyse (Ask & Analyze):
Lea Augenstein (Uni Tübingen), Eliso Katamadze (Uni Düsseldorf), Vincent Reinke (Uni Mainz), Daniel Henning (Uni Marburg), Lukas Sutter (Uni Freiburg)

ExpertInnen-Vortrag:
Dr. Konstanze Jüngling (IOS Regensburg/ Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung)

Video 1, Interview mit Studierenden:
Fiona Breucker & Theresa Witt (Uni Freiburg)

Video 2, Interview mit Martin-Paul Buchholz:
Linda Balzerowski und Steven Nowak (Uni Mainz)
Literatur- und Quellenverzeichnis

[1] Nye, Joseph S. Jr. (2009): “Get Smart” Foreign Affairs 88 (4).
[2] Nye, Joseph S. Jr. (2004): Soft Power: The Means To Success In World Politics. New York, NY: Public Affairs.


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