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3 Kritische Reflektion

Einordnung des (Des-)Integrationskonzeptes

In diesem Teil soll nun darauf eingegangen werden, wie sich das Konzept des Seminars in einen größeren Theorierahmen einordnen lässt und wie es im Seminar benutzt wurde, um die etwaigen Krisen(ereignisse) zu beschreiben. 
Zugleich wird ebenso die Kritik der Studierenden an der Ausgestaltung des Konzeptes sowie seiner Anwendung im Rahmen des Seminars vorgestellt.
Einordnung des (Des-)Integrations-Konzeptes I

AV = Abhängige Variable, UV = Unabhängige Variable

Einordnung des (Des-)Integrations-Konzeptes II


Blickwinkel des (Des-) Integrations-Konzeptes 
IB - Internationale Beziehungen
Allgemeine Kritik am Konzept

  • Der Fokus des Kurses konnte nur bestimmte Aspekte der Bedrohung des Friedens behandelt, wünschwert gewesen die folgenden fehlenden Elemente zu integrieren
    • keine Mehrebenenbetrachtung
    • einzelne realpolitische und wirtschaftliche Ereignisse wurden in manchen Diskussionen aus dem Zusammenhang gerissen
    • Konflikte konnten in der kurzen Seminarzeit nicht umfassend erfasst werden
    • soziale Prozesse wurden teilweise nicht mitgedacht und boten Anlaß für Fehlschlüsse
  • hauptsächliche Analyse von Akteuren auf der Makroebene, unterschlägt Akteure auf der Mikroebene, welche ebenso hohes Erklärungspotential für die Entstehung von Krisen bergen
  • die gewählten Kategorien (Entropie, Homologie, gemeinsame Institutionen etc.) sind Teil eines systemischen Ansatzes, subsystemische Dimension konnte aus Zeitgründen nicht angeschaut werden
  • Definition und Verwendung des Begriffes "Krise" nicht immer einfach
  • Bewertungen von Krisen ist kompliziert, da abhängig von verschiedenen Perspektiven eine unterschiedliche Bewertung der Tatsachen erfolgt
    • unterschiedliche Bewertung von Krisen auf nationaler/internationaler Ebene, z.B. die Bewertung der Euro-Krise in Griechenland ist eine ganz andere als aus einer deutschen Perspektive
Kritik der Methodik & Didaktik & Verbesserungsvorschläge

Im Folgenden werden einige Vorschläge der Studierenden zur Verbesserung des Seminars vorgestellt, welche bei einer erneuten Durchführung des Seminares beachtet werden sollten. Diese Vorschläge orientieren sich an den Aufgabenfeldern und Arbeitsgruppen, welche die Studierenden zur Vorbereitung und als Basis der Studierenden gebildet haben.

In Bezug auf die Dossier-Gruppen wiesen die Studierenden darauf hin, dass sie sich eine bessere Betreuung & Vorarbeit durch die Dozierenden gewünscht hätten, um den Dossiers mehr Tiefgang und Korrektheit zu geben.

Für die sogenannte Ask&Analyze Gruppe, welche die Ergebniss der Sitzungen zusammengefasst haben, wiesen die Studierenden darauf hin, dass es gut wäre, wenn diese Gruppe einen starken Bezug auf die Arbeit der Dossier-Gruppen nehmen würde und gegebenenfalls auch stärkere Kritik an einzelnen Dossiers geübt hätte. Des Weiteren wäre es sinnvoll, wenn diese Gruppen ein Krisenereignis auch mit den Blickwinkeln anderer theoretischer Denkschulen aus den Internationalen Beziehungen und von Europäischen Integrationstheorien einnehmen würden.

Allgemein wurde festgehalten, dass die standortübergreifende Zusammenarbeit der Studierenden durch einige Faktoren eingeschränkt wurde. Um diese Störfaktoren so gut wie möglich zu beseitigen, sollten weitere Mittel zur Koordination und Kommunikation zwischen den Studierenden bereitgestellt werden. Auch eine bessere Beschreibung der Aufgaben könnte hilfreich sein, damit die Studierenden genau wissen, worauf sie den Fokus ihrer Arbeit legen sollen.

Im Hinblick auf die Arbeitsweise im Seminar schlagen die Studierenden vor die Anzahl der Krisenereignisse zu reduzieren, um mehr Raum für ausführlichere Analysen mit höherer Diversität in der Verwendung von Analysemethoden garantieren zu können, welche die größtmögliche Anzahl von Erklärungsfaktoren mit einbezieht. Auch eine klarere Zielsetzung für die jeweiligen Sitzungen wäre sinnvoll, um anschließend am Ende des Seminars die vorgegebenen Forschungsziele zu überprüfen und eine bessere Ergebnissicherung zu gewährleisten. Um diese Ziele erreichen zu können ist es notwendig ein besseres Zeitmanagement zu betreiben, um mehr Zeit für Diskussionen bieten zu können. Für etwaige technische Schwierigkeiten sollte mehr Pufferzeit eingrechnet werden, um einem Verlust von Zeit für die inhaltliche Arbeit entgegenzuwirken.
Allgemeines Fazit der Studierenden

Das allgemeine Fazit der Studierenden, welches sich in der Evaluation am Ende des Seminares gezeigt hat, ist ein sehr positives.
Insbesondere die Möglichkeit der tiefen Analyse der verschiedenen Krisenereignisse wurde positiv hervorgehoben, da durch diese eine bessere Einordnung verschiedener Krisen und die Strukturierung dieser möglich geworden ist. Der theoretische Fokus auf die Des-/Integrationsprozesse, welche den Krisenereignissen inhärent sind, wurde als hilfreicher Ansatz in der aktuellen "Poly-Krisenzeit" gesehen.
Gleichsam wurde dieser Ansatz auch kritisiert, da er relativ breit gefasst ist und somit bestimmte Krisenereignisse nicht in ihrem vollen Umfang behandelt werden konnten.
Daraus ergibt sich auch die Möglichkeit zu vorschnellen Fehlschlüssen und die Studierenden hielten fest, dass sie sich ein spezifischeres Konzept gewünscht hätten.
Als ergänzende Vorschlägen zu den bereits oben genannten formulierten die Studierenden, dass es gut wäre wenn einzelne Krisenereignisse alleinstehend betrachtet werden, da sich im Vergleich gezeigt hat, dass eine große Heterogenität zwischen den verschiedenen Krisenereignissen herrscht. Erst im zweiten Schritt sollte dann entschieden werden, welcher theoretische Ansatz benutzt werden sollte, um verschiedene Krisen miteinander zu vergleichen. Ebenso könnte es sinnvoll sein auch andere theoretische Ansätze zu wählen, da sie fallabhängig besser benutzt werden könnten.

eModul "Querschnitt/ Zusammenfassung"
Erstellung e-Learning-Modul:
Viktor Chwolka (Uni Freiburg)

Peer für das e-Learning Modul:
Max Metz (Uni Freiburg)

Mitglieder der Querschnittsgruppe:
Miram Sorgenfrei, Johanna Schneider, Joshua Kranz, René Franz & Christine Müller (alle Uni Tübingen)

Video-Sprecherin:
Miram Sorgenfrei (Uni Tübingen)


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