01 Einführung
1 Überblick
Der Analyserahmen
Dieses Lernmodul beschäftigt sich mit den derzeitigen Krisenereignissen in Europa. Dabei werden viele sehr unterschiedliche Krisen miteinander verglichen, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben. Um all diese Krisenphänomene nebeneinander zu stellen gehen wir wie folgt vor:
Die Idee des Lernmoduls basiert auf der Annahme der friedensstiftenden Wirkung von Vergemeinschaftung. Dieses weite Verständnis des Friedensbegriffs orientiert sich an der Struktur des Friedens und wie diese Struktur geschaffen bzw. erhalten werden kann. In Bezug auf die Auswirkungen der gegenwärtigen Krisenereignisse auf den Frieden in Europa sehen wir zwei Fragen als zentral an:
Dabei sehen wir den zentralen analytischen Ansatzpunkt in einer strukturellen Perspektive auf der internationalen/zwischenstaatlichen Ebene. Durch diese Setzung des Fokus wollen wir eine allzu einseitige Perspektive auf einzelne Staaten vermeiden und die systemischen Herausforderungen durch die Krisenereignisse hervorheben.
In unserer Analyse stellen die Krisen eine unabhängige Variable dar und der Frieden in Europa die entsprechende abhängige Variable. Abbildung 1 zeigt das Schema der Analyse:
Die Idee des Lernmoduls basiert auf der Annahme der friedensstiftenden Wirkung von Vergemeinschaftung. Dieses weite Verständnis des Friedensbegriffs orientiert sich an der Struktur des Friedens und wie diese Struktur geschaffen bzw. erhalten werden kann. In Bezug auf die Auswirkungen der gegenwärtigen Krisenereignisse auf den Frieden in Europa sehen wir zwei Fragen als zentral an:
- Worin liegt in den derzeitigen Krisenereignissen eine Gefährdung für den Frieden in Europa?
- Wie und durch welche Akteure kann diesen Gefährdungen begegnet werden?
Dabei sehen wir den zentralen analytischen Ansatzpunkt in einer strukturellen Perspektive auf der internationalen/zwischenstaatlichen Ebene. Durch diese Setzung des Fokus wollen wir eine allzu einseitige Perspektive auf einzelne Staaten vermeiden und die systemischen Herausforderungen durch die Krisenereignisse hervorheben.
In unserer Analyse stellen die Krisen eine unabhängige Variable dar und der Frieden in Europa die entsprechende abhängige Variable. Abbildung 1 zeigt das Schema der Analyse:
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Um diese Analyse sinnvoll durchführen zu können, werden in der Einführung die verwendeten Begriffe definiert und die zugehörigen Operationalisierungen hier vorgestellt:
Europa: Was genau meinen wir, wenn wir von Europa reden? Wenn wir von Europa sprechen denken wir weniger an ein geographisches Europa, sondern an die dort lebenden Menschen sowie die von ihnen gebildeten europäischen Insitutionen. Dabei ist wichtig klarzustellen, welche Institutionen gemeint sind. Wir gehen meist davon aus, dass es um das Europa der Europäischen Union geht. In einigen Fällen muss das allerdings noch einmal genauer betrachtet werden, so wäre der Ukraine-Konflikt Beispielsweise ein externer Konflikt wenn wir von der EU ausgehen, aber nicht, wenn wir als Grundlage das “Council of Europe“ oder gar die OSZE nehmen. In diesem Fall wird daraus ein interner Konflikt. Wenn in den folgenden Kapiteln von Europa die Rede ist gehen Sie also immer davon aus, dass hier die Europäische Union gemeint ist, solange nichts genaueres dabei steht.
Unser Krisenbegriff: Krisen werden im folgenden als unabhängige Variable verwendet. Was macht eine Krise aus und wie bewerten wir sie so, dass man sie vergleichen kann? Dazu wird hier der von Herrman[2] entworfene Situationswürfel vorgestellt.
Unser Friedensbegriff: Frieden werden wir im folgenden als abhängige Variable verwenden. Die Definition und Abgrenzung unseres weiten Friedensbegriff zu anderen Friedensbegriffen sowie eine Darstellung des Komplexprogramms von Senghaas folgt im weiteren Verlauf des Moduls.
Das Kapitel schließt dann mit einem Blick auf die Wirkungen von Krisen auf die Struktur des Friedens. Begriffsdefinitionen finden sie in dem bereitgestellten Glossar.
Europa: Was genau meinen wir, wenn wir von Europa reden? Wenn wir von Europa sprechen denken wir weniger an ein geographisches Europa, sondern an die dort lebenden Menschen sowie die von ihnen gebildeten europäischen Insitutionen. Dabei ist wichtig klarzustellen, welche Institutionen gemeint sind. Wir gehen meist davon aus, dass es um das Europa der Europäischen Union geht. In einigen Fällen muss das allerdings noch einmal genauer betrachtet werden, so wäre der Ukraine-Konflikt Beispielsweise ein externer Konflikt wenn wir von der EU ausgehen, aber nicht, wenn wir als Grundlage das “Council of Europe“ oder gar die OSZE nehmen. In diesem Fall wird daraus ein interner Konflikt. Wenn in den folgenden Kapiteln von Europa die Rede ist gehen Sie also immer davon aus, dass hier die Europäische Union gemeint ist, solange nichts genaueres dabei steht.
Unser Krisenbegriff: Krisen werden im folgenden als unabhängige Variable verwendet. Was macht eine Krise aus und wie bewerten wir sie so, dass man sie vergleichen kann? Dazu wird hier der von Herrman[2] entworfene Situationswürfel vorgestellt.
Unser Friedensbegriff: Frieden werden wir im folgenden als abhängige Variable verwenden. Die Definition und Abgrenzung unseres weiten Friedensbegriff zu anderen Friedensbegriffen sowie eine Darstellung des Komplexprogramms von Senghaas folgt im weiteren Verlauf des Moduls.
Das Kapitel schließt dann mit einem Blick auf die Wirkungen von Krisen auf die Struktur des Friedens. Begriffsdefinitionen finden sie in dem bereitgestellten Glossar.
Ein Kapitel für jede Krise
Mithilfe dieses Analyserahmens gelingt es eine vielzahl sehr unterschiedlicher europäischer Krisen einzuordnen und miteinander zu vergleichen. Dies geschieht anhand der Materialien des diesem Lernmodul zugrunde liegenden Seminars. Für jede von uns identifizierte Krise gibt es ein eigenes Kapitel. Dazu gehört jeweils nach einer kurzen Einführung ein Dossier und eine Analyse. Das Dossier dient dazu die nötigen Fakten zusammenzutragen und einzuordnen. Hier finden Sie auch immer ein einführendes Video eines Experten zum jeweiligen Thema. In der darauf folgenden Analyse finden Sie dann eine Einordnung und Bewertung anhand der in diesem Kapitel vorgestellten Systematik.
Die Bedrohung der Rechtsstaatlichkeit
Die soziale Ungleichheit
Der Brexit
Die Euro-Krise
Der (Rechts-)Populismus
Die Migration
Der Ukraine-Konflikt
Das Verhältnis zu Russland und den USA
Abschließend werden die Krisen noch einmal im Überblick miteinander verglichen.
Quellen
[1] Senghaas, Dieter 2004: Zum irdischen Frieden. Erkenntnisse und Vermutungen, Frankfurt: Suhrkamp.
[2] Hermann, Charles F. 1973: Indikatoren internationaler politischer Krisen; in: Jänicke, Martin (Hg.): Herrschaft und Krise. Beiträge zur politikwissenschaftlichen Krisenforschung, Opladen: Westdeutscher Verlag (UTB), 44-63.